Florian Meyer erhält Synergy Grant des Europäischen Forschungsrates
Der Europäische Forschungsrat (ERC) vergibt einen Synergy Grant an ein internationales Forschungsteam um ZARM-Wissenschaftler Florian Meyer - eine große Anerkennung für ihre Forschung zur Feuersicherheit im Weltraum.
Gemeinsame Pressemitteilung des ZARM und der Universität Bremen
Der Europäische Forschungsrat (ERC) vergibt Synergy Grant an internationales Forschungsteam um Florian Meyer vom Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen – eine große Anerkennung für ihre Forschung zur Feuersicherheit im Weltraum.
Mit 684 Millionen Euro fördert der ERC in diesem Jahr exzellente Forschende, die durch internationale Zusammenarbeit und den Austausch von Expertise und Ressourcen neue Maßstäbe in der Wissenschaft setzen wollen. Unter 712 Anträgen konnte sich das ZARM gemeinsam mit seinen Partnern von der Universität Gent, der Sorbonne Université, und dem Centrale Lille Institut mit dem Projekt „FireSpace“ durchsetzen. Damit gehören sie zu den 66 ausgewählten Forschungsteams, die die begehrte Förderung erhalten.
Das Synergy Grant des ERC ist eine der höchsten Auszeichnungen für exzellente internationale Forschung und bringt ihrem Projekt weltweit große Sichtbarkeit. „FireSpace“ wird mit rund 14 Millionen Euro gefördert, davon entfallen 5,3 Millionen Euro auf die Universität Bremen. Die Förderung läuft über einen Zeitraum von sechs Jahren und ermöglicht die Einrichtung mehrerer Forschungsstellen, die Anschaffung von technischem Equipment, die Nutzung experimenteller Infrastrukturen sowie den persönlichen wissenschaftlichen Austausch zwischen den beteiligten Institutionen.
Erfolg nach intensivem Bewerbungsprozess
Florian Meyer leitet die Forschungsgruppe Verbrennungstechnologien am ZARM. Seit Juni 2023 arbeitete er mit Kollegen aus Frankreich und Belgien an der Antragstellung für das Synergy Grant. Zum Abschluss des mehrstufigen Bewerbungsprozesses reiste das Team im September 2025 gemeinsam nach Brüssel, um das Projekt und die intensive Kooperation innerhalb der beteiligten Institute persönlich zu präsentieren. „Der Arbeitsaufwand war enorm und die Wahrscheinlichkeit, als einer von 712 Anträgen tatsächlich ausgewählt zu werden, nicht sehr groß,“ so Meyer. „Heute sind wir natürlich froh, dass wir an unser Thema geglaubt haben, und unglaublich stolz, nun eine solch prestigeträchtige Auszeichnung zu erhalten.“
Gemeinsame Forschung für mehr Sicherheit im All
Im Mittelpunkt der Forschung von „FireSpace“ stehen Verbrennungsprozesse und Brandschutzstrategien unter Weltraumbedingungen. Das ZARM-Team hat bereits in früheren Projekten – zum Teil mit Unterstützung der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR – Experimente unter anderem im Fallturm Bremen durchgeführt. Sie konnten dadurch nachweisen, dass ein für zukünftige Raumfahrtmissionen geplanter erhöhter Sauerstoffgehalt in der Atemluft das Brandrisiko deutlich steigern kann. Die internationalen Partner ergänzen die Forschung mit der Entwicklung neuartiger, feuerhemmender Materialien und der Untersuchung von innovativen Methoden zur Brandbekämpfung, z.B. mit Hilfe akustischer Wellen. Außerdem führen sie detaillierte numerische Simulationen durch, um die kleinskaligen Ergebnisse auf die Dimensionen eines Raumfahrzeuges oder Habitats zu übertragen. Dank der Förderung wird das Team nun weitere Experimente im Fallturm Bremen, auf Parabelflügen und Höhenforschungsraketen durchführen. Das Besondere: Durch die enge Abstimmung zwischen den Partnerinstitutionen kann sichergestellt werden, dass die Ergebnisse direkt vergleichbar und übertragbar sind. „Mit der Förderung werden wir Ergebnisse erzielen, die in Einzelprojekten nicht möglich wären,“ betont Meyer. „Unser langfristiges Ziel ist es, sichere Grundlagen für die Brandschutzrichtlinien bei astronautischen Missionen zu schaffen.“
Hintergrund:
Die ERC-Förderung ist Teil des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon Europe“.
Das Team “FireSpace” setzt sich zusammen aus dem Centrale Lille Institut - Serge Bourbigot (Corresponding PI), der Ghent University - Bart Merci (PI), der Sorbonne Université - Guillaume Legros (PI), and ZARM, Universität Bremen - Florian Meyer (PI).
Wissenschaftlicher Ansprechpartner
Dr.-Ing. Florian Meyer
florian.meyer@zarm.uni-bremen.de
Presse-Anfragen:
Jasmin Plättner
0421 218-57794
jasmin.plaettner(at)zarm.uni-bremen(dot)de