08. November 2010

Professor Claus Lämmerzahl erhält den Sparkassenpreis 2010

Gemeinsame Pressemitteilung der Universität Bremen und der Jacobs University Bremen

Am Dienstag, den 9. November 2010 vergeben die "unifreunde e. V." den Sparkassenpreis 2010 für herausragende Wissenschaftskooperation in Bremen. Für die gelungene Zusammenarbeit zwischen der Jacobs University und der Universität Bremen im Bereich der Gravitationsphysik werden Dr. Betti Hartmann (Fakultät für Natur- und Ingenieurswissenschaften Jacobs University Bremen) und Professor Claus Lämmerzahl (Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen) unter anderem für das Projekt "Suche nach kosmischen Strings als Test der Stringtheorie" ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis der Sparkasse wird um 18 Uhr im Rahmen der "unifreunde"-Mitgliederversammlung in der Stadtwaage überreicht.

Informationen zum ausgezeichneten Projekt

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist bekannt, dass alle Materie letztlich aus Elementarteilchen zusammengesetzt und somit durch die Quantentheorie zu beschreiben ist. In derselben Zeit hat Albert Einstein aufbauend auf dem Äquivalenzprinzip die Allgemeine Relativitätstheorie als heute gültige Beschreibung der Gravitationskraft entwickelt. Das große Problem der Theoretischen Physik des 21. Jahrhunderts ist die Unvereinbarkeit der Quantentheorie und der Allgemeinen Relativitätstheorie. Man sucht also nach einer neuen Theorie, nach einer Quantengravitationstheorie, die beide Theorien vereinigt. Ein Vorschlag für eine solche Quantengravitationstheorie ist die Stringtheorie.

Kosmische Strings sind eine generelle Vorhersage von inflationären kosmologischen Modellen, die aus der Stringtheorie resultieren. Ein Nachweis dieser kosmischen Strings wäre ein großer Erfolg für die Stringtheorie. Dies kann durch die Beobachtung von Lichtstrahlen oder von Sternenbahnen in der Nähe dieser kosmischen Strings geschehen. Die systematische theoretische Modellierung solcher Licht- und Sternenbahnen sowie die Vorhersage von charakteristischen Effekten untersucht das prämierte Projekt von Privatdozentin Dr. Betti Hartmann und Professor Claus Lämmerzahl.

Die Kollaboration der Arbeitsgruppen von Hartmann und Lämmerzahl sowie der Arbeitsgruppe von Professor Jutta Kunz von der Universität Oldenburg umfasst neben gemeinsamer Forschung auch gemeinsame Seminare in der Lehre. Ein laufender Antrag für ein DFG-Graduiertenkolleg schließlich konzentriert sich auf die Ausbildung von jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im für den Standort Bremen wichtigen Bereich der Gravitationsphysik. Insgesamt gelingt hier in einem fachlich begrenzten Feld eine umso höhere und damit vorbildhafte Kooperation.

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