08. Dezember 2008

Bundessieger bei "Jugend forscht" besucht Fallturm

Vorgestern besuchte der diesjährige Bundessieger bei „Jugend forscht“ im Bereich Physik und Zweitplatzierte im Europawettbewerb in Kopenhagen den Fallturm Bremen.

Als einer von drei deutschen Teilnehmenden hatte sich David Wittkowski als Bundessieger bei „Jugend forscht“ in Bereich Physik für den europäischen Wettbewerb in Kopenhagen qualifiziert. Beim Europawettbewerb EUCYS (European Union Contest for Young Scientist) traten 200 junge Wissenschaftler aus über 40 Ländern an. Davids Arbeit wurde wiederum als beste im Fach Physik ausgewählt. In der Gesamtwertung belegte er den 2. Platz und durfte sich über 5000 Euro Preisgeld freuen. Zurzeit studiert der Nachwuchsforscher im 1. Semester Physik in Wuppertal.

Vor etwa zwei Jahren begann David, sich mit „polygonalen Strukturen auf rotierenden Flüssigkeitsoberflächen“ zu beschäftigen, weil er in einer Fachzeitschrift gelesen hatte, dass dieses Phänomen bislang noch nicht wissenschaftlich erforscht ist. In seinem Hobbykeller begann er daraufhin, mit einem Motor und einem Plexiglasrohr den Versuchsaufbau für seine Studien zu konstruieren. Vorstellen kann man sich das ungefähr so: Lässt man einen Eimer auf einer Scheibe rotieren, ist deutlich zu sehen, dass das Wasser an der Eimerwand hoch kriecht und zugleich der Boden sichtbar wird. Doch wenn sich ausschließlich der Boden des Eimers dreht, während die Eimerwand in Ruhe verharrt, passiert etwas Kurioses: Das Wasser bildet am Boden eckige, rotierende Muster. Mit einer selbst geschriebenen Computersimulation konnte er seine Beobachtungen sogar theoretisch untermauern.

Der Landrat des Landkreises Mettmann, Ernst Buddenberg, hatte sich dafür eingesetzt, dass der „Jugend-forscht“-Sieger aus Ratingen das Zentrum für Angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) an der Universität Bremen besuchen durfte. Der Institutsleiter des ZARM, Hans Rath, ließ es sich nicht nehmen, Davis Wittkowski persönlich durch den Fallturm Bremen zu führen und ihm die Arbeit im Forschungslabor für Experimente unter Schwerelosigkeit zu erläutern. Der junge Wissenschaftler war sehr interessiert und sagte, er werde darüber nachdenken, sein Experiment eventuell auch unter Schwerelosigkeit im Fallturm zu untersuchen. Rath: „Es ist natürlich beeindruckend, dass er so früh in seiner wissenschaftlichen Karriere bislang unbekanntes Terrain betreten hat und demnächst schon mit einer wichtigen Veröffentlichung aufwarten kann.“ Davids Experiment wird voraussichtlich in der Fachzeitschrift „Fluid Dynamics Research“ erscheinen, das der renommierte Wissenschaftsverlag Elsevier herausgibt.

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