Wie funktioniert der Fallturm?

Der Fallturm Bremen ist ein in Europa einzigartiges Großlabor, das Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt für Experimente unter kurzzeitiger Schwerelosigkeit nutzen. Das Fallturm-Prinzip ist denkbar einfach: Alle Gegenstände, die frei fallen, sind automatisch nahezu schwerelos. So auch die bis zu 2,5 Meter hohe und 80 Zentimeter breite Fallkapsel, in der sich das Experiment befindet.

Bei einem einfachen Fallexperiment wird die Kapsel mit einer Seilwinde an die Spitze der 120 Meter langen Fallröhre gezogen und von dort aus fallen gelassen. Nach 4,74 Sekunden landet das Experiment sicher in einem Abbremsbehälter, der bis auf eine Höhe von 8 Metern mit Styroporkugeln gefüllt ist. 

Hochleistungspumpen sorgen im Vorfeld dafür, dass die Fallröhre beinahe vollständig luftleer ist, so dass zum Zeitpunkt des Versuchs nur ein Zehntausendstel des normalen Luftdrucks im Turm vorhanden ist. Durch das Vakuum ist der Luftwiderstand der Kapsel derart gering, dass in Bremen die beste Qualität an Schwerelosigkeit geboten werden kann – teilweise sogar noch besser als auf der internationalen Raumstation. Damit ist der Fallturm Bremen für Kurzzeitexperimente eine sehr kostengünstige und permanent verfügbare Alternative zur Forschung im Weltall.

""